Unveröffentlichte Studie: 12.000 Verdachtsfälle unrechtmäßige Polizeigewalt pro Jahr

"Unrechtmäßige Polizeigewalt kommt in Deutschland deutlich häufiger vor als bisher bekannt.

Strafrechtlich geahndet werden sie nur selten. Weniger als zwei Prozent der Fälle kommen vor Gericht, weniger als 1 Prozent enden mit einer Verurteilung, so Singelnstein. Oft stehe das Wort der Bürger gegen das der Beamten."

rbb-online.de/kontraste/presse…

#Polizeigewalt #Polizeiproblem #AbolishThePolice #ACAB #antireport

in reply to Autonomie und Solidarität

Recherche:
Tode bei Polizeieinsätzen 2022

"Im August letzten Jahres erschossen Polizeibeamt*innen den 16-jährige Mouhamed Lamine Dramé. Sein Tod mobilisierte viele tausende Menschen gegen rassistische Polizeigewalt in Dortmund auf die Straße zu gehen. Auch uns beschäftigte dieser Fall sehr, vor allem weil er in einer Reihe mit weiteren bekannten Todeopfern bei Einsätzen durch die Polizei stand."

antifabochum.noblogs.org/2023/…

#Polizeigewalt #Polizeiproblem #ACAB #AbolishThePolice #Polizeiabschaffen #antireport


CN: Tod, Polizeigewalt, Femizid

Hintergrund


Im August letzten Jahres erschossen Polizeibeamt*innen den 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé. Sein Tod mobilisierte viele tausende Menschen gegen rassistische Polizeigewalt in Dortmund auf die Straße zu gehen. Auch uns beschäftigte dieser Fall sehr, vor allem weil er in einer Reihe mit weiteren bekannten Todesopfern bei Einsätzen durch die Polizei stand. Wir stießen auf viele Berichte von ähnlichen Situationen mit tödlichem Ausgang, aber eine vollständige Liste suchten wir vergeblich. So begann unsere Recherche zu tödlichen Polizeieinsätzen in Deutschland. Unser Ziel war eine Auflistung aller Personen, die im Jahr 2022 während oder in Folge einer polizeilichen Maßnahme gestorben sind. Auch wenn nicht alle Todesfälle so eindeutig auf die Täter*innenschaft der Polizei verweisen, wie der von Mouhamed Lamine Dramé, so stellt sich dennoch oft die Frage nach deren (Mit-)Verantwortung: „Wäre die Person noch am Leben, wenn die Polizei nicht gekommen wäre?“

Insgesamt haben wir deutschlandweit 30 Fälle mit tödlichem Ausgang gefunden, die unseren Kriterien entsprechen. Davon verstarben allein 10 Menschen im Zusammenhang mit Einsätzen der Polizei Nordrhein-Westfalen. Die meisten dieser 30 tödlichen Polizeieinsätze sind weder aufgeklärt noch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und die Mehrheit der Vorgänge blieben ohne Konsequenzen für die Beamt*innen.

Neben einer kurzen Beschreibung des Falls sind auch einige Quellen aufgeführt. Auch wenn die Quellenlage von Fall zu Fall stark variiert, haben wir versucht einschlägige und ausführliche Presseberichte, aktivistische Arbeiten oder Beiträge aus Perspektive der Angehörigen zu verlinken. Wenn es besonders wenig Informationen gab, verweisen wir auch auf Pressemitteilungen der Polizei. Hervorheben möchten wir zudem:


Alle Fälle tödlicher Polizeieinsätze

04.01.2022: Name unbekannt — Jena, Thüringen


Eine namentlich unbekannte Person ist am 04.01.2022 in Jena, Thüringen nach einem Polizeieinsatz im Krankenhaus verstorben. Der Mensch wurde ohnmächtig, als die Polizei ihn am 01.01.2022 gewaltsam fesselte. Laut dem Obduktionsgutachten hat der 40-jährige dabei schwere Kopfverletzungen erlitten und erlag ihnen nach drei Tagen im Krankenhaus.
Quelle(n):


06.01.2022: Name unbekannt — Bonn, NRW


Eine namentlich unbekannte Person ist am 06.01.2022 in Bonn, Nordrhein-Westfalen nach einem Polizeieinsatz im Krankenhaus gestorben.
Der Mensch ist auf der Flucht vor der Polizei am 24. Juli 2021 beim Klettern mit Pfefferspray besprüht worden und in einen Container gefallen. Nach der Festnahme verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch. Daraufhin lag der 21-Jährige im Koma und verstarb schließlich fünf Monate später. Seine Familie vermutet, dass er aufgrund seines illegalen Aufenthaltsstatus in Deutschland vor der Polizei fliehen wollte. Unklar ist ihnen, warum die Bodycams der Polizeibeamt*innen ausgeschaltet waren und wann die Rettungswagen nach der Festnahme gerufen wurden.
Quelle(n):


01.02.2022: Name unbekannt — Gemünden, Hessen


Am 01.02.2022 wurde in Gemünden, Hessen ein namentlich Unbekannter 43-Jähriger von der Polizei angeschossen, nachdem er einen Femizid beging. Er verstarb im Krankenhaus in Marburg an seinen Verletzungen. Zuvor erstach er seine 41-jährige Frau mit einem Messer und fügte auch sich selbst Schnittwunden zu. Unklar bleibt wie viele Schüsse auf ihn abgegeben wurden und welche Rolle die Schussverletzung an der rechten Schulter bei seinem Tod spielte. Das hessische LKA ermittelte gegen zwei von den vier anwesenden Beamt*innen wegen Schusswaffengebrauchs.
Quelle(n):


09.02.2022: Name unbekannt — Hamburg


Ein namentlich unbekannter, 33-jähriger Mann, verstarb am 9. Februar 2022 nach einer Festnahme mittels körperlicher Gewalt der Hamburger Polizei.
Die Polizei wurde nach eigenen Angaben durch eine*n Passant*in gerufen, da ein Mann in einem „offenbar verwirrten Zustand“ auf eine vielbefahrene Straße lief und verhaftete ihn daraufhin. Nachdem er nach der Festnahme „zur Feststellung seines Gesundheitszustandes“ in einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden war, verstarb er laut einer ersten polizeilichen Pressemitteilung noch am selben Tag. In einer zweiten PM wurde jedoch kommuniziert, dass der Mann schon bei der Ankunft am Krankenhaus kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Reanimierungsversuche blieben erfolglos. Der Einsatz sollte polizeiintern untersucht werden, eine genaue Obduktion zur Feststellung der konkreten Todesursache wurde angekündigt. Hierzu finden sich jedoch keine abschließenden Informationen.
Quelle(n):


24.02.2022: Name unbekannt — Gunzenhausen, Bayern

Ein namentlich unbekannter 47-Jähriger wurde am 24.02.2022 in Gunzenhausen, Bayern, durch die Schüsse von zwei Polizeibeamten getötet. Er soll am späten Abend vor seinem eigenen Haus randaliert haben, sodass Passant*innen die Polizei verständigten. Die eintreffenden Polizist*innen entdeckten Feuer im Haus und forderten die Feuerwehr als Unterstützung an. Bei den Löscharbeiten soll der Mensch die Beamt*innen mit einem Messer angegriffen haben. Eine Abwehr mit Pfefferspray scheiterte, woraufhin beide auf ihn schossen. Kurz darauf erlag der 47-Jährige in einer Klinik seinen Schussverletzungen. Wer und wie oft die Polizist*innen auf ihn schossen, bleibt ungeklärt – genauso wie die Frage, ob es eine andere, nicht-tödliche Deeskalationsmöglichkeit gegeben hätte. Das LKA ermittelt.
Quelle(n):


25.02.2022: Name unbekannt — Schmölln, Thüringen


Eine namentlich unbekannte Person ist am 25.02.2022 nach einem Polizeieinsatz im thüringischen Schmölln verstorben. Die Person verlor kurz nach Beginn des Polizeieinsatzes im Hausflur eines Mehrfamilienhauses aus ungeklärten Gründen das Bewusstsein und musste noch vor Ort von den anwesenden Rettungskräften reanimiert werden. Nachdem die Person erst wiederbelebt werden konnte, starb sie am darauffolgenden Samstag im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft Gera ermittelt gegen die beteiligten Beamt*innen.
Quelle(n):


20.03.2022: Daniel Scherschin — Grünthal, Bayern


Der 31-jährige Daniel Scherschin kam am Abend des 20. März 2022, nach einem Polizeieinsatz im bayrischen Grünthal ums Leben. Die Polizei stellte den, seit seinem 16. Lebensjahr an Schizophrenie leidenden, Mann auf der Brandlbergerstraße, nachdem seine Freundin die Polizei gerufen hatte. Er solle eine andere Person mit der Faust geschlagen haben. Kurz darauf starb Daniel beim polizeilichen Festnahmeversuch mit gefesselten Armen und Beinen.
Das Gutachten der Staatsanwaltschaft Regensburg zur Todesursache spricht von: „[…] Todeseintritt bei dem 31-jährigen Verstorbenen mit einem akuten Herzversagen im Rahmen der körperlich anstrengenden Widerstandshandlungen […].“ Das unabhängige, von der Familie in Auftrag gegebene Gutachten spricht von Stauungsblutungen, die durch starken Druck auf den Brustkorb ausgelöst werden können und widerspricht somit dem Gutachten der Staatsanwaltschaft. Auch die Body Cams der beteiligten Polizist*innen waren alle ausgeschaltet. Die Todesursache bleibt ungeklärt.
Quelle(n):


07.04.2022: Name unbekannt – Bochum, NRW

Eine 46-jährige namentlich unbekannte Person ist am 07.04.2022 in Bochum in Verbindung mit einem Polizeieinsatz verstorben. Gegen 5:55 Uhr wurden die Polizist*innen nach Bochum Riemke gerufen. Der Grund für das Ausrücken der Polizei, außer dass die Person alkoholisiert gewesen sein soll, ist nicht geklärt. Nachdem die Polizist*innen den Mann ansprachen, soll dieser Widerstand geleistet haben. Daraufhin rief die Polizei Verstärkung. Die Person wurde überwältigt und gefesselt, dabei verlor sie das Bewusstsein und konnte nicht reanimiert werden. Die Person verstarb noch am Einsatzort. Nachdem „aus Neutralitätsgründen“ das angrenzende Polizeipräsidium aus Essen ermittelte, wurde „kein Fremdverschulden“ festgestellt und die verantwortliche Staatsanwaltschaft leitete kein Verfahren gegen die Polizist*innen ein. Wie so häufig liegen nur die Berichte der beteiligten Polizist*innen vor und eine neutrale Recherche bzw. eine konsequente Aufklärung wird erschwert. Als Todesursachen laut Polizeigutachten wird laut WAZ später „Intoxikation und Luftnot“ benannt. Ob die Luftnot mit der Überwältigung und Fesselung der Person zusammenhing, ist ungeklärt.
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08.04.2022: Name unbekannt — München, Bayern


Eine namentlich unbekannte 30-Jährige ist am 05.04.2022 nach einem Polizeieinsatz im Münchener Stadtteil Giesing im Krankenhaus verstorben. Die an manischer Schizophrenie leidende Frau soll ein ausgeliehenes Handy nicht zurückgegeben haben, woraufhin zwei Streifen am Ort des Geschehens eintrafen.
Die Frau wurde zu Boden gerungen und ihre Hände wurden gefesselt. Nachdem die Fesseln abgenommen wurden, floh sie und brach wenige Meter weiter wieder zusammen. Dort wurden ihr erneut die Hände gefesselt und die Frau wurde in die psychiatrische Klinik gebracht. Dem Personal fiel eine Armverletzung auf, daraufhin wurde die Frau auf die Intensivstation gebracht. Dort verstarb sie. Welche Verantwortung die Polizei für den Tod der 30-Jährigen hat, bleibt ungeklärt.
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12.04.2022: Name unbekannt — Neukirchen-Vluyn, NRW


Ein namentlich unbekannter Mann ist am 12.04.2022 in Neukirchen-Vluyn in Nordrhein-Westfalen von der Polizei erschossen worden. Nachdem die Polizei abends zur Wohnung des 50-Jährigen gerufen wurden, weil dieser in seiner Wohnung randaliert haben soll, brachen sie seine Tür auf.
Der Mann soll der Polizei mit einem Messer gedroht haben, woraufhin das Spezialeinsatzkommando (SEK) kam. Er soll sich mit dem Messer auf die SEK-Beamt*innen zu bewegt haben, weshalb die Beamt*innen dem Mann mehrmals in den Oberkörper schossen und ihn dabei töteten. Er verstarb im Krankenhaus.
Über das Ermittlungsverfahren, das die Polizei Duisburg einleitete, ist bisher noch nichts bekannt.
Quelle(n):


27.04.2022: Marcel K. — Berlin


Am 39 Jahre alten Marcel K., der am 27.04 an den Folgen eines Polizeieinsatzes am 20.04 in Berlin Schöneweide starb.
Der kranke und am Bein verletzte, wohnungslose Marcel K. suchte in dieser Nacht mit zwei Freunden einen geeigneten Schlafplatz, den die drei Freunde hinter einem Waschcenter in der Brückenstraße 1 fanden. Nachdem die Freunde einschliefen, wurden sie gegen 23 Uhr von Polizist*innen zur Räumung geweckt. Zwar konnten seine zwei Freunde fliehen, Marcel wurde jedoch von einem Beamten an seinem verletzten und stark schmerzenden Bein gepackt. Seine beiden Freunde konnten aus der Ferne beobachten wie mehrere Polizist*innen auf den am Boden liegenden Marcel einschlugen und ihm Pfefferspray ins Gesicht sprühten.
Marcel geriet in Atemnot und blieb danach leblos am Boden liegen. Ein Krankenwagen brachte den bewusstlosen Marcel K. in ein. Dort verstarb er am sieben Tage später an den Folgen des Polizeieinsatzes. Die Schönweider Initiative „A-Küche“ sowie Nachbar*innen solidarisieren sich seitdem in Form verschiedener Gedenkaktionen wie die Markierung des Tatorts oder machen mit Plakaten und Demonstrationen auf den Fall von Marcel K. aufmerksam.
Quelle(n):


02.05.2022: Name unbekannt — Offenbach, Hessen


Ein namentlich unbekannter, 38-jähriger Mann, fiel in Offenbach, Hessen, in Folge eines Polizeieinsatzes vom Dach eines sechsstöckigen Hauses und verstarb noch vor Ort. #polizeitötet
Nachbar*innen hatten die Offenbacher Polizei wegen des Mannes gerufen, da dieser in seiner Wohnung „randaliert“ haben soll. Der Mann, der sich in der Vergangenheit „wegen psychischer Auffälligkeiten bereits mehrmals freiwillig in eine Fachklinik begeben“ haben soll, hatte der Polizei zufolge ein Messer bei sich und sei aggressiv aufgetreten. Daraufhin wurde das SEK zum Einsatz hinzugezogen. Dies eskalierte die Situation massiv und der Mann flüchtete auf das Dach des sechsstöckigen Gebäudes. Von dort stürzte er einige Zeit später und nach etwa sechsstündigem Einsatz in den Tod.
Untersuchungen zur Ursache des Sturzes wurden durch die Polizei angekündigt, Ergebnisse hierzu sind jedoch nicht zu finden.
Quelle(n):


02.05.2022: A. P. — Mannheim, Baden-Württemberg


Der 47-Jährigen A. P. ist am 02.05.2022 in Mannheim, Baden-Württemberg, von der Polizei getötet worden. Am Mittag des 02.05. rief ein Arzt des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim die Polizei, da A. P. die Einrichtung ohne Vorankündigung verließ. Wenig später wurde A.P. vor einem Imbiss in der Mannheimer Innenstadt aufgefunden. Laut Polizei leistete A. P. Widerstand, weswegen die Polizei „unmittelbaren Zwang“ ausübte. A. P. kollabierte und musste noch vor Ort reanimiert werden. Er verstarb wenig später in der Mannheimer Universitätsklinik. Der Polizeieinsatz ist wenig später auf einem Handyvideo, gefilmt von einem Passanten zu sehen. Die Polizist*innen warfen A. P. demnach zu Boden, schlugen ihm wiederholt mit der Faust ins Gesicht bis dieser blutete und sprühten ihm aus nächster Nähe Pfefferspray ins Gesicht. Auch knieten sie sich auf dem am Boden liegenden A. P. Das Gutachten der Mannheimer Staatsanwaltschaft zur genauen Todesursache spricht von „Lage und fixationsbedingten Atembehinderung“, sowie von „Ersticken durch eine Blutung in die oberen Atemwege“. In den darauffolgenden Tagen forderten einige Hundert Demonstrierende und Initiativen in Mannheim und Heidelberg die konsequente Aufklärung des Falls und dessen möglicher rassistischer Komponente. Der Landeschef der GdP, Gundram Lottmann, entschied sich, seine Anteilnahme vor allen den beteiligten Polizist*innen auszusprechen. Gegen sie läuft ein Ermittlungsverfahren, eine öffentliche Aufarbeitung findet nicht statt.
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10.05.2022: Name unbekannt — Mannheim, Baden-Württemberg


Ein 31-jährigen Mann, Name unbekannt, verstarb am 10.05.2022 in Mannheim während eines Polizeieinsatzes. Laut polizeilicher Pressemitteilung habe der 31-jährige mit seiner 55-jährigen Mutter laut gestritten und sich im Verlauf dieser Auseinandersetzung selbst Schnittwunden hinzugefügt. Die durch eine*n Hausbewohner*in hinzugerufenen Beamt*innen verschafften sich gewaltsam Zutritt zu der Wohnung. Dort soll der Mann versucht haben, sie mit einem Messer anzugreifen. Nach vergeblichem Pfeffersprayeinsatz schoss ein Beamter ihm gezielt ins Bein, woraufhin der 31-jährige kurze Zeit später verstarb. Inzwischen (bereits im September) wurde das Verfahren gegen den schießenden Beamten eingestellt, da der Beinschuss laut Obduktionsbericht wohl nicht die (alleinige) Todesursache war. Auch hier scheint es dringenden Klärungsbedarf hinsichtlich polizeilicher Deeskalationsstrategien zu geben. Es war bereits der zweite Tod durch polizeiliche Fixierung in Mannheims innerhalb von acht Tagen.
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04.07.2022: Name unbekannt — Weißenfels, Sachsen-Anhalt


Ein namentlich unbekannter, 36-jähriger Mann verstarb am 04.07.2022 in Weißenfels zwei Tage nach einer versuchten Festnahme durch die Polizei im Krankenhaus.
Gemäß Polizeiangaben versuchte der Mann am 02.07., nachdem zwei alarmierte Polizist*innen diesen bei einem Einbruchsversuch konfrontiert hatten, zu flüchten. Beim folgendem Festnahmeversuch soll sich der Mann zur Wehr gesetzt haben und die Polizist*inne setzten „Zwangsmaßnahmen“ ein. Was genau diese umfassten, ist nicht klar. Der Mann verlor im Laufe der Konfrontation das Bewusstsein und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert.
Dort verstarb er zwei Tage später. Die Polizeiinspektion Dessau-Roßlau sollte das Geschehnisse „unabhängig“ und „neutral“ ermitteln, so die Polizeiinspektion Halle. Eine Obduktion wurde angeordnet, jedoch sind keine Ergebnisse bekannt.
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02.08.2022: Amin F. — Frankfurt am Main, Hessen


Amin F. bedrohte am 02.08.2022 in Frankfurt in einem Hotel zwei Frauen. Nachdem sie sich in Sicherheit gebracht hatten, riefen sie die Polizei. Es gab die Vermutung, dass Amin F. eine Waffe besäße. Das SEK stürmte in das Hotelzimmer, in dem sich Amin F. allein aufhielt und hetzten einen Polizeihund auf ihn. Er wehrte sich mit einem Messer gegen den Hund. Nachdem er eine Stichbewegung in Richtung der Beamt*innen gemacht haben soll, wurde er mit sechs Schüssen, wovon einer ihn im Kopf traf, erschossen. Der Mensch war von Rassismus betroffen. Inwieweit Rassismus eine Rolle beim Einsatz spielt, da sich das Ganze im Frankfurter Bahnhofsviertel abspielte, wo regelmäßig Menschen über rassistische Polizeiarbeit berichten, ist nicht klar. Auch bleibt die Frage offen, ob ein deeskalativeres Vorgehen zur Sicherstellung der angeblichen Waffe möglich gewesen wäre.
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03.08.2022: Jozef Berditchevski — Köln, NRW


Jozef Berditchevski starb am 03.08.2022 in Köln, Nordrhein-Westfalen an Blutverlust, nachdem er zwei Mal von Polizeibeamt*innen angeschossen wurde. Er war 48 Jahre alt, studierter Musiker, jüdischer Abstammung und kam um 1990 aus Russland nach Köln, um nicht im Krieg zu kämpfen.
Der 03.08. war der Tag einer Zwangsräumung aus seiner Wohnung, da er infolge der Einschränkungen für Künstler*innen wegen Corona in eine finanzielle Notlage kam und zudem einen problematischen Umgang mit Alkohol entwickelte. Schon bei einem Suizidversuch im Juni hatte Jozef Probleme mit der Polizei gehabt, da er sich gegen ein Einschreiten gewehrt hatte und daraufhin für Widerstandshandlungen angezeigt wurde. Er hatte vorher angekündigt, sich vor der Räumung zu wehren und soll ein Messer in der Hand gehabt haben. Daraufhin wurde er mit Pfefferspray angegriffen, was ihn nicht zum Verlassen der Wohnung brachte. Es wurde dann zwei Mal auf Jozef Berditchevski geschossen und dieser verstarb noch in der Wohnung. Hat die Kölner Polizei bei Weigerung vor einer Räumung keine anderen Mittel, als die Mieter*innen zu erschießen, wenn diese nicht Folge leisten? Zwangsräumungen sind bei akuter Suizidgefahr unzulässig. Wurde dies bei Jozef, bei dem die Suizidgefahr offensichtlich behördlich bekannt war, berücksichtigt?
Freund*innen, Nachbar*innen, Mietinitiativen und Musiker*innen erinnern seit dem Todesfall bei Kundgebungen in Köln an Jozef und fordern, dass ein anderer Umgang in solchen Situationen ermöglicht wird.
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07.08.2022: Name unbekannt — Oer-Erkenschwick, NRW


Ein namentlich unbekannter 39-Jähriger starb am 07.08.2022 in Oer-Erkenschwick, Nordrhein-Westfalen, im Zusammenhang mit einer Festnahme durch Polizeibeamt*innen. Die Polizei wird von alarmierten Nachbar*innen zu der Wohnung eines 39-jährigen Mannes gerufen. Eine Frau, die ebenfalls in der Wohnung gewesen sein soll, habe sich selbst in Sicherheit gebracht. Nachdem die Polizei in die Wohnung eingedrungen ist, leistet der Mann Widerstand. Die Polizei setzt Pfefferspray ein und überwältigt den Mann, woraufhin er sein Bewusstsein verliert und im Krankenhaus verstirbt.
Gegen Polizeibeamt*innen wird auch ermittelt, weil sie Zeug*innenvideos gelöscht haben soll.
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08.08.2022: Mouhamed Lamine Dramé — Dortmund, NRW


Mouhamed, das war Mord. Justice for Mouhamed.
Am 08.08.2022 wurde Mouhamed Lamine Dramé in der Dortmunder Nordstadt von Polizist*innen mit Pfefferspray und Tasern verletzt und mit Polizeidienstwaffen erschossen. Der 16-Jährige war erst wenige Wochen zuvor aus dem Senegal unbegleitet nach Deutschland geflüchtet und wohnte seit einer Woche in einer Wohngruppe in Dortmund. Er hatte darum gebeten, über seine Fluchterfahrungen zu sprechen und wurde erst am Vortag mit Depressionen und einer posttraumatischer Belastungsstörung diagnostiziert. Er befand sich an dem Tag in einer akuten psychischen Krise und signalisierte, sich mit einem Messer selbst umzubringen, weshalb die Polizei gerufen wurde. Auf die polizeiliche Ansprache in einer ihm unbekannten Sprache reagierte Mouhamed nicht. Er saß draußen in gekrümmter Position auf dem Boden und hielt sich ein Messer gegen den Bauch. Von ihm ging keine Gefahr aus. Daraufhin wurde Pfefferspray eingesetzt und Mouhamed richtete sich auf. Als er auf die Beamten zuging wurden Taser und Waffe eingesetzt. Zwischen Tasereinsatz und Schussabgabe lagen nur 0,7 Sekunden. Von sechs Schüssen trafen Mouhamed fünf. Er wurde nicht vor Pfefferspray, Taser oder Waffeneinsatz gewarnt. Die Polizei legte ihm danach noch Handschellen an. Die Bodycams der Polizist*innen waren ausgeschaltet, aber die Funkaufnahme lässt Rückschlüsse auf den Ablauf zu und zeigt beispielsweise auch, dass von Anfang an vom einsatzleitenden Polizisten geplant wurde, eine ganze Flasche Pfefferspray auf Mouhamed anzuwenden.
Aufgrund des skandalösen und ungerechten Todes von Mouhamed gingen tausende Menschen zu Demonstrationen auf die Straße, um Gerechtigkeit zu fordern. Der Solidaritätskreis Mouhamed setzt sich für Aufklärung, Begleitung von Mouhameds Familie im Senegal auch bei einer Nebenklage und für ein Ende systematischer Polizeigewalt ein. Offen ist noch, ob es zur Anklage gegen beteiligte Polizist*innen kommt.
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04.09.2022: Name unbekannt — Berlin


Am 04.09.2022 wurde in Berlin-Lichtenberg ein namentlich Unbekannter 23-Jähriger von der Polizei erschossen, während er einen Femizid beging. Nachbar*innen hatten die Polizei wegen Schreie aus der Wohnung im neunten Stock eines Mehrfamilienhauses gerufen. Sie gaben außerdem an, dass der Mann versucht habe, andere Wohnungstüren einzuschlagen. Beim Eintreffen schlug der Mann, laut Polizeiangaben, mit einem Beil auf eine am Boden liegende Frau ein. Einer der beiden Beamten schoss zweimal und verletzte den Mann tödlich. Auch die 27-jährige Frau erlag am Tatort ihren schweren Verletzungen. GdP(Gewerkschaft der Polizei)-Sprecher Benjamin Jendro sagte, die Schusswaffe sei in dieser Situation „das einzige Mittel“ gewesen und die Frage nach Taser als Alternative „rein spekulativ und nicht fair gegenüber den Einsatzkräften“ sei.
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04.09.2022: Name unbekannt — Mönchengladbach, NRW


Ebenfalls am 04.09.2022 starb eine namentlich unbekannte Person in Mönchengladbach, Nordrhein-Westfalen. Der 26-Jährige hatte nachts ein Streitgespräch mit seiner Freundin, weshalb Nachbar*innen beunruhigt die Polizei riefen. Als diese kam, wollte die Person aus Angst vor den Beamt*innen über den Balkon fliehen und stürzte dabei vom Balkon. Die Person war an dem Abend alkoholisiert und laut RP-online Mitglied in einer Bruderschaft. Erste Verdachte, ob es sich um ein Fall häuslicher Gewalt handelte, wurden abgeschwächt aber sind nicht ganz geklärt.
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07.09.2022: René W. — Leipzig, Sachsen


Ein namentlich Unbekannter 36-Jähriger ist am 07.09.2022 in Leipzig in Sachsen von der Polizei erschossen worden.
Wegen eines mutmaßlichen Ladendiebstahls, bei dem der Mann zwei Flaschen Bier und Kartoffeln gestohlen und Personen mit einem Messer gedroht haben soll, suchte die Polizei die Wohnung des Opfers im Stadtteil Paunsdorf auf. Dort sei es gegen 16 Uhr zum Gebrauch der Schusswaffe gekommen. Der Mann verstarb wenige Stunden später im Krankenhaus.
Wie genau die „bedrohliche Einsatzlage“ aussah, die dazu führte, dass die Beamt*innen auf den Mann schossen, wurde seitens der Polizei nicht erläutert. Auch auf die Fragen nach der Anzahl, der am Einsatz beteiligten Polizist*innen und die Anzahl der abgegebenen Schüsse verweigert die Polizei bis heute jede Auskunft.
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08.09.2022: Name unbekannt — Ansbach, Bayern


Am 08.09.2022 wurde eine namentlich unbekannte Person in Ansbach, Bayern, von drei Schüssen durch die Polizei erschossen. Der 30-Jährige habe zuvor einen Jugendlichen mit zwei Messern angegriffen und weitere Passant*innen griffen ein, sodass er fluchtartig den Ort verließ. Die Polizei traf den Menschen einige Straßen weiter und trifft ihn mit drei Schüssen. Beamt*innen berichten später, dass er sie ebenfalls mit einem Messer bedroht habe. Der Mensch war von Rassismus betroffen.
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06.10.2022: Kupa Ilunga Medard Mutombo — Berlin


Am 6.10.2022 starb Kupa Ilunga Medard Mutombo mit 64 Jahren in einem Berliner Krankenhaus an den Folgen von Verletzungen, die ihm bei einem Polizeieinsatz am 14.09.2022 zugefügt wurden. Er sollte von drei Polizist*innen sowie Gesundheitspersonal in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt werden, nachdem er zuvor jahrelang in einer Einrichtung für betreutes Wohnen für seelisch und psychisch krank gemachte Menschen gewohnt hat. Statt drei wurde er mit 16 Polizist*innen sowie Hunden konfrontiert und verunsichert. Sie gingen ihn, laut Aussage von Kupa Ilunga Medard Mutombos Betreuer, aggressiv an und fixierten ihn mit dem Knie auf dem Boden, bis er keine Luft mehr bekam. Nach einiger Zeit gab es Reanimationsversuche und er wurde in den folgenden Tagen im kritischen Zustand in das Vivantes Klinikum und dann in die Charité verlegt. Erst am 21. September wurde Mutombo Mansamba, Kupa Ilunga Medard Mutombos Bruder vom Charité Krankenhaus darüber informiert, dass dieser sich dort befinde, als Medard scheinbar bereits im Koma lag. Die Berliner Polizei sieht bei ihren Ermittlungen, die sie gegen sich selbst führt, kein rechtswidriges Handeln und auch kein Fremdverschulden, obwohl die Todesursache ein Hirnschaden aufgrund von Sauerstoffmangel ist.
Medard war von Rassismus betroffen und musste Medikamente gegen Schizophrenie nehmen. Warum wurde sein Bruder nicht über die Verlegung oder die Folgen des Einsatzes informiert? Warum machte die Berliner Polizei den Vorfall erst eine Woche später öffentlich? Warum waren so viele Polizist*innen und sogar Hunde vor Ort? Sein Bruder fordert Aufklärung, ein Gerichtsverfahren und ist überzeugt, dass Medard ohne den Polizeieinsatz noch leben würde.
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19.10.2022: Name unbekannt — Dortmund, NRW


Am 19.10.2022 ist ein namentlich unbekannter Mann in Dortmund-Dorstfeld, Nordrhein-Westfalen, nach Einsatz eines Tasers durch die Polizei gestorben. Die Polizei war gerufen worden, weil der 44-Jährige Autos beschädigte, nach Hilfe rief und nicht ansprechbar war. Als die Polizei kam, soll er handgreiflich gegen das Polizeifahrzeug geworden sein. Die Beamt*innen setzen einen Taser ein, woraufhin der Mann „reanimationspflichtig“ wird. Kurze Zeit später verstirbt er im Krankenhaus. Der Mensch war schwer herzkrank und zudem wohnungslos.
Die Bodycams waren ausgeschaltet, weshalb sich nichts genaueres zum Ablauf sagen lässt.
Die Polizei Recklinghausen ermittelte „aus Neutralitätsgründen“ und sieht keine Kausalität zwischen Tasereinsatz und dem plötzlichen Tod. Immer wieder wird Drogenkonsum als Grund für seinen Tod genannt. Wie viel Zeit verging zwischen Tasereinsatz, Festnahme, Zusammenbruch des Mannes und Reanimierung? Wäre die Person auch ohne den Polizeieinsatz gestorben?

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24.10.2022: Timo R. — Zülpich, NRW


Der 31-jährige Timo R. wurde am 24.10.2022 in Zülpich, Nordrhein-Westfalen, von einem Polizeibeamten erschossen. Er soll gewaltsam versucht haben, in das Haus seiner Eltern zu kommen, woraufhin diese die Polizei riefen. Der Mensch soll einer Polizeibeamtin mit einem Messer nahegekommen sein, woraufhin er durch mindestens einen Schuss des Polizeibeamten getroffen wurde und vor Ort daran verstarb. Ein Gutachten vonseiten der Bonner Staatsanwaltschaft benennt den Schuss später als Nothilfe. Unbekannt ist, wie viele Polizist*innen vor Ort waren und warum keine anderen Deeskalationsmaßnahmen ergriffen wurden. Timo R.s Eltern befinden sich derweil in psychiatrischer Betreuung.

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17.11.2022: Hikmet T. — Enger, NRW


Am 17.11.2022 ist der 59-Jährige Hikmet T. in Enger, Nordrhein-Westfalen, infolge von Schüssen von Polizeibeamt*innen gestorben. Hikmet habe nach Angaben von Nachbar*innen der Presse gegenüber, Familienmitglieder damit bedroht, sich selbst zu verletzen. Dann hat er mithilfe von Brandbeschleuniger einen Brand im Haus ausgelöst.
Nachdem Polizei und Feuerwehr eintrafen, verließ Hikmet das brennende Haus. Kurze Zeit später wurde mehrmals geschossen. Es ist unklar, wie diese Situation genau ablief und wie viele Schüsse fielen, aber Hikmet wurde dabei ins Bein getroffen. Ein „sichelförmiges Küchenmesser“, das der Polizei als Rechtfertigung zum Schuss diente, hat er möglicherweise auch mit Absicht der Selbstverletzung in der Hand gehabt und war zu dem Zeitpunkt durch den Brand schwer verletzt. Scheinbar wurde mit Löschung des Brandes erst begonnen, nachdem Hikmet das Haus verließ.
Zuerst wurde berichtet, dass Hikmet außer Lebensgefahr sei, doch am 17.11. wurde sein Tod bekanntgegeben. Die Sprecher der Polizei wiesen jegliche Verantwortung von sich. Eine unabhängige Obduktion hat es nicht gegeben, die Polizei Bielefeld ermittelt „aus Neutralitätsgründen“. Wie viele Schüsse wurden am 3. November abgegeben? Wie viele davon trafen Hikmet? Warum wurde nicht früher mit der Brandlöschung begonnen? Und wie wurde die Bedrohungslage von der Polizei eingeschätzt, angesichts dessen, dass Hikmet T. von Rassismus betroffen war?

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18.11.2022: Name unbekannt — Using, Hessen


Am 18.11.2022 stirbt eine namentlich unbekannte Frau in Using, Hessen, nach einem Polizeieinsatz.
Ein Nachbar rief die Polizei, da sie sich in ihrer Wohnung laut verhalten habe. Die Polizei traf die 39-Jährige kurz darauf in einer Nebenstraße an und fesselte sie. Laut Pressemitteilung der Polizei „verschlechterte sich der Gesundheitszustand“ der Person plötzlich, und sie verstirbt, nach Reanimation vor Ort, später im Krankenhaus. Die Obduktion führte zu keinem klaren Ergebnis. Wäre die Person auch ohne Polizeieinsatz gestorben?
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10.12.2022: David W. — Dresden, Sachsen


Der 40-jährige David W. beginn am 10.12.2022 in Dresden, Sachsen, einen Femizid, bei dem er seine Mutter tötete. Danach nahm er eine Frau und ein Kind als Geiseln in einem Einkaufszentrum. Bei einer Befreiungsaktion der Polizei wurde David W. angeschossen und verstarb später im Krankenhaus.

Quelle(n):


15.12.2022: Name unbekannt — Hattersheim, Hessen


Ein namentlich Unbekannter 28-Jähriger ist am 15.12.2022 im hessischen Hattersheim von der Polizei getötet worden. Der Mann kollabierte in einem Restaurant in Hattersheim, woraufhin Sanitäter*innen anrückten. Diese riefen die Polizei, da sich der Mann aggressiv verhielt. Als der Mann die Personalienkontrolle verweigerte, eskalierte die Situation. Die Polizist*innen setzten Pfefferspray gegen den Mann ein, worauf dieser das Bewusstsein verlor und noch vor Ort wiederbelebt werden musste. Er verstarb Stunden später im Krankenhaus. Wäre die Person ohne Polizeieinsatz gestorben?
Quelle(n):


Erläuterung zu den Fällen


Jeder Fall unserer Liste ist komplex. Jeder ist anders, denn es handelt sich jeweils um ganz verschiedene Personen, die in sehr unterschiedlichen Situationen verstarben. Gemeinsam ist allen Todesfällen, dass sie im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz stattfanden. In erster Linie soll unsere Recherche für mehr Zugänglichkeit, Transparenz und Aufklärung sorgen. Es ist nicht unser Ziel eine Position des Urteilens einzunehmen, auch wenn wir sicherlich nicht ganz frei davon sind. (Gerade Schilderungen patriarchaler Gewalt oder die Bedrohung Dritter lassen uns in einem widersprüchlichen Verhältnis zu manchen Getöteten stehen.) Zudem sind unsere Kurzbeschreibungen vermutlich unvollständig. Das ist Teil des Problems und zeigt, wie dringend notwendig offizielle, unabhängige Aufklärung benötigt wird. Die schockierende Zahl von 30 Toten im Zusammenhang mit Polizeieinsätzen ist für uns ein klares Zeichen eines strukturellen Problems bei der Polizei.
Ein besonderes Augenmerk unserer Recherche lag ebenfalls auf Diskriminierungsmustern wie Rassismus, patriarchaler Gewalt oder Benachteiligung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sowie wohnungslosen Menschen. Es ist wichtig anzuerkennen, dass diese Strukturen nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch die Arbeit der Polizeibeamt*innen prägen. Gerade weil viele der gestorbenen Personen mehrfach diskriminiert wurden, vermuten wir, dass ihr Umfeld teilweise ebenfalls über zu wenig Ressourcen verfügt, um eine Aufklärung zu erwirken. Ohne Druck von Seiten der Angehörigen oder einem starken lokalen Netzwerk aus Initiativen, wird nach der Pressemitteilung der Polizei, gegebenenfalls mit Ankündigung einer Ermittlung einer weiteren Polizeibehörde, nichts weiter der Öffentlichkeit gegenüber berichtet.
Wir finden das ungerecht und fordern deshalb für jeden einzelnen Fall: Polizeiliche Verantwortung anerkennen, lückenlose und unabhängige Aufklärung der Todesfälle, transparente Öffentlichkeitskommunikation und zuletzt: Diskriminierung stoppen! Aus diesem Grund haben wir die Initiative „topa“ = „Tode bei Polizeieinsätzen aufklären!“ gegründet.

Wir kennen nicht alle Namen. Wir kennen leider auch nicht alle Positionen der Angehörigen. Falls es von Angehörigen, sei es Familie, Freund*innen oder Bekannten, an einer unserer Darstellungen Anmerkungen oder Kritik gibt, kontaktiert uns gerne unter:

initiative_topa@riseup.net

Dies gilt ebenfalls für das Ergänzen, Korrigieren und Öffentlichmachen von weiteren Informationen (z.B. Namen, Personeninformationen, Infos oder eure offenen Fragen zur Tat). Auch darüber hinaus sind wir für Kritik und Anmerkungen (z.B. zur Sprache, Listung) offen, gerade da uns die Sensibilität und Schwere des Themas bewusst ist.

Anmerkung:


  1. Unsere Recherche fand ehrenamtlich und mit begrenzten Ressourcen statt. Trotz intensiver Suche können wir die Vollständigkeit nicht garantieren.
  2. Häufig mussten wir Formulierungen aus Medienberichten und demnach auch binäre Geschlechtszuschreibungen übernehmen.
  3. Ein Femizid ist ein geschlechtlich motivierter Mord an einer Frau oder weiblich gelesenen Person durch einen Mann, mit dem sie in einer Beziehung steht. Uns haben die Femizide im Zusammenhang mit den Fällen sehr betroffen gemacht und wir ordnen sie in einen größeren, gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang von patriarchaler Gewalt und gefährlicher männlicher Sozialisation ein. Dafür gibt es auch den Begriff Feminizid, welcher die staatliche Unsichtbarmachung, Straflosigkeit und Tolerierung von Femiziden bezeichnet. Das zeigt sich in Deutschland beispielsweise an medialen Benennungen von Femiziden als „Beziehungsdrama“, wo den Getöteten eine Mitschuld an der Tat unterstellt wird. In dieser Struktur bewegen sich auch männlich sozialisierte Beamte, weswegen es schockierenderweise immer wieder zu Femiziden mit Dienstwaffen kommt (Verweis).


antifabochum.noblogs.org/2023/…

#Femizid #Festnahme #Justice4Mouhamed #Polizei #Polizeigewalt #Rassismus #Taser #Tod #topa #Waffe #Wohnungslos


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Neue TV-Doku über den Fall Mouhamed D. (†16) im #ZDF
„Warum musste Mouhamed sterben?"
#Polizeigewalt #Dortmund

"Neun Monate nach dem Tod von Mouhamed D. warten alle Beteiligten auf den Prozessbeginn. In einer neuen TV-Doku wird der Fall rund um die Todesschüsse beleuchtet."

ruhrnachrichten.de/dortmund/mo…

#Polizeiproblem #AbolishThePolice #Polizei #Antireport

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Polizeigewalt und Geflüchtete

"Fast jede Nacht wird irgendwo in Deutschland die Tür einer Familie aufgebrochen und eine Vielzahl von Beamt*innen stürmen teils mit gezogener Waffe die Wohnung, legen Eltern, Großeltern oder Kinder – egal ob gesund oder schwerkrank – in Handschellen und transportieren sie zu einem Abschiebeflug. Fast täglich versuchen Geflüchtete sich umzubringen oder begehen Suizid, da sie mit der Ungewissheit, der Gängelei, dem Rassismus nicht mehr umzugehen wissen."
Via @AIB antifainfoblatt.de/artikel/pol…

#Polizeiproblem #AbolishThePolice #Polizei #Antireport #Rassismus #Antirassismus #Migration #Flucht

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Gerichtstermine wegen polizeikritischer Adbustings #Polizei #Rassismus

‚Am 25.8. um 13:30 und am 6.11. um 11:45 macht das Amtsgericht Tiergarten Polizeikritiker*innen den Prozess.
Grund dafür sind satirische Plakate, die 2024 in #Berlin öffentlich Rassismus in der Polizei kritisierten.
“Statt dass sich diePolizei mal mit der geäußerten Kritik beschäftigt und etwas gegen Rassismus und Machtmissbrauch tun würde, verfolgt sie lieber die Kritiker*innen”, sagt Sam A. Hax, Sprecher*in der Gruppe Gegen deutschnationale Polizeigewalt (GdP): “Auf ihrem persönlichem Rachefeldzug gegen die Angeklagten ist der Polizei jedes Mittel recht und sie zeigt damit wieder deutlich, welcher Geist durch ihre Strukturen weht.”‘

anarchistischefoderation.de/be…

#Adbusting #Repression #Polizeiproblem #Polizeigewalt #Deutschland #Antireport

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Dortmund: »Copaganda« nach tödlichen Polizeischüssen

"Polizei will »Vertrauen zurück gewinnen« - Kritiker werfen ihr vor, sich reinwaschen zu wollen.

Eine Predigt zum Thema Vertrauen, ein Begegnungsfest, der Besuch bei einem Fußballturnier in Erinnerung an ein Opfer des NSU. Wer könnte so etwas machen? Ein Politiker? Oder vielleicht eine Kirchengemeinde? Nein, in Dortmund ist es die Polizei."

nd-aktuell.de/artikel/1173188.…

#Polizeiproblem #Dortmund #AbolishThePolice #copaganda #polizeigewalt #antireport

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Einen jungen Mann in Not mit Taser, Pfefferspray und Maschinenpistole niederzustrecken is dann jetzt also Notwehr….

#Polizei soll weitgehend davonkommen

Staatsanwaltschaft will nur Einsatzleiter zum Tod von #MouhamedDramé verurteilt sehen

nd-aktuell.de/artikel/1187228.… bi @matthimon

#Polizeigewalt #Dortmund #Rassismus #Polizeiproblem #justice4mouhamed

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Massive Polizeigewalt gegen 1. Mai Demonstrationen in #Stuttgart
Pressemitteilung Nr. 32

"Im Sinne einer Prävention künftiger Ereignisse dieser Art mit vielen Verletzten kritisieren wir das Verhalten der Polizei scharf und fordern sie auf zukünftig die Grundrechte von Demonstrierenden zu wahren.
Gesamtzahlen:
– 82x Pfefferspray
– 6x chirurgisch
– 4x psychisch
– 2x internistisch
Insgesamt 94 Behandlungen.
(Eine Krankenhausbehandlung war notwendig. Von einer Dunkelziffer ist auszugehen.)"

demosanitaeter.com/pressemitte…

#Polizeigewalt #Polizeiproblem #ACAB #AbolishThePolice #Polizeiabschaffen #antireport #1mai #mayday

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bezahltes Prügeln im Auftrag des Staates....

»Was Sven Wille erlebte, nennt Studienleiter Tobias Singelnstein einen "typischen Fall". Nicht die Polizisten, die Wille verprügelten, landeten vor Gericht, sondern er. Wegen angeblichen Widerstands gegen die Staatsgewalt.«

www1.wdr.de/nachrichten/studie…

#Polizeigewalt #Polizeiproblem #ACAB #AbolishThePolice #Polizeiabschaffen #antireport

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Wen rufst du wenn die Polizei mordet?
Jede Polizeikugel ist eine zu viel
"Polizisten in den USA haben im vergangenen Jahr über 1000 Menschen erschossen. Auch die Nachrichten aus Frankreich schockieren: Dort sind 2022 allein 13 Menschen durch Polizeikugeln gestorben, nachdem sie sich wie jüngst der 17-jährige Nahel M. einer Verkehrskontrolle entziehen wollten. In Deutschland liegt der wohl bekannteste derartige Fall bereits 15 Jahre zurück. Damals haben Polizisten Dennis J. im brandenburgischen Schönfließ getötet, als dieser angeblich losgefahren und dabei einen Polizisten gestreift haben soll. Ein Beamter hat daraufhin acht Mal auf den 26-jährigen gefeuert."
Via @matthimon
@ndaktuell
nd-aktuell.de/artikel/1174472.…

#Polizeigewalt #Polizeiproblem #ACAB #AbolishThePolice #Polizeiabschaffen #antireport

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Wegen ein paar geklauten Bierdosen richtet die deutsche Polizei schon mal ein halbes Massaker an.

"Schüsse in Gummersbach: Weiterer Passant verletzt"

Aussagen im Artikel wie "Die #Polizei #Köln hat aus Neutralitätsgründen die Ermittlungen übernommen." wirken übrigens bestenfalls paradox, wenn nicht verhöhnend. Das ist wohl ähnlich "neutral" wie Polizeimitteilungen, die viele Medien gerne ungeprüft und unkritisch übernehmen.

www1.wdr.de/nachrichten/rheinl…

#Polizeigewalt #Antireport

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Death in Custody
Rassismus tötet. No justice, no peace!

Todesfälle in Gewahrsam

"Die folgende Chronik ist im Rahmen der Recherchearbeit für die Kampagne "Death in Custody" entstanden. Aktuell wissen wir von 223 Todesfällen von Schwarzen Menschen, People of Color und von Rassismus betroffenen Personen in Gewahrsam und durch Polizeigewalt in Deutschland seit 1990 (Stand: 09.01.2023)."

doku.deathincustody.info/

#Rassismus #Polizeiproblem #Polizeigewalt #antireport #abolishthepolice

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#NoJusticeNoPeace
Plakataktion an Bullenwache

"Am 28.01.2023 haben wir an der Bullenwache am Alexanderplatz in #Berlin
ein Plakat angebracht um auf rassistische und tödliche Polizeigewalt aufmerksam zu machen.
Auf dem Plakat stehen die Parolen: „No Justice No Peace“, „Das war Mord!“ sowie die Forderung „rassistische Polizeigewalt stoppen!“. Außerdem sind auf dem Plakat einige Namen und Daten von BIPoC aufgelistet die seit 1990 in der #BRD in Polizeigewahrsam getötet wurden."

de.indymedia.org/node/255445

#Polizeigewalt #Rassismus #Antireport

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Polizei #Hamburg setzt Taser erstmals im Streifendienst ein
"seit Kurzem werden Beamte auch außerhalb des Spezialeinsatzkommandos mit der Elektroschockpistole ausgerüstet."

abendblatt.de/hamburg/article2…

#ACAB #Antireport #Polizeigewalt

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Tödliche #Polizeigewalt

"„Gerade einen umgeklatscht“, so soll ein Beamter den Vorfall kommentiert haben: Ein 59-jähriger Kölner mit italienischer Staatsbürgerschaft starb an den Folgen der Polizeigewalt. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf Beamt:innen."

perspektive-online.net/?p=4433…

#Polizeiproblem #abolishthepolice #NoCopsNoNazis #antireport

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Polizeigewalt in Brandenburg – Mann nach Einsatz für tot erklärt

"Vor wenigen Tagen ist nach einem Polizeieinsatz ein Mann in einem Berliner Krankenhaus gestorben. Schon bei der Festnahme wurde der 45-Jährige ohnmächtig. Ärztliches Personal fand Reste von Erde in seinen Atemwegen."

perspektive-online.net/2023/04…

#Polizeigewalt #Polizeiproblem #AbolishThePolice #antireport

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Debatte über tödliche Polizeigewalt: „Ich kriege keine Luft!“

"Regelmäßig ersticken Menschen, weil sie von der Polizei bäuchlings auf dem Boden liegend fixiert werden. KOP fordert ein Verbot dieser Praxis.

People of Color besonders oft betroffen.
Spätestens seitdem 2020 der schwarze US-Amerikaner George Floyd von einem Polizisten bei seiner Festnahme mit dem Knie im Nacken erstickt worden war, ist auch hierzulande bekannt, dass diese umstrittene Polizeipraxis tödlich sein kann. Dass eine Fixierung in Bauchlage also lebensgefährlich ist und zum Tod führen kann, ist seit vielen Jahren auch innerhalb der Polizeibehörden bekannt.
Nicht Bestandteil der Ausbildung, aber der Praxis."

taz.de/Debatte-ueber-toedliche…

#Polizeigewalt #Polizeiproblem #AbolishThePolice #ACAB #antireport #racialprofiling #BLM

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Nach mehr als 30 Polizeischüssen: 19-jähriger Autofahrer gelähmt

"Ein 19-jähriger Autofahrer wird von mehreren Polizei-Projektilen getroffen. Er schwebt tagelang in Lebensgefahr. Jetzt ist sein Zustand stabil, doch er wird wohl querschnittgelähmt bleiben. Anderthalb Wochen nach den Geschehnissen ist noch vieles ungeklärt.
[...]
Jakob Reimer ist noch immer fassungslos. Der 70-Jährige wohnt am Ende der Sackgasse. Sirenen, Blaulicht und schreiende Polizisten schrecken ihn aus dem Schlaf. Er schaut aus dem Fenster, sieht, wie ein schwarzer PKW versucht zu wenden, das Zivilfahrzeug der Polizei rückwärts rammt und dann versucht loszufahren. In diesem Moment fallen zahlreiche Schüsse. "Ich verstehe nicht, warum überhaupt geschossen wurde. Der konnte doch nirgends hin, er steckte fest. Die Straße war dicht mit Polizeiautos." "

www1.wdr.de/nachrichten/westfa…

#Polizei #Polizeigewalt #abolishprisons #Polizeiproblem #ACAB

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Psychische und soziale Krisen - Besser ohne Polizei

Tödliche Polizeigewalt gegen Menschen in psychischen Ausnahmesituationen

nd-aktuell.de/artikel/1173443.… Via @ndaktuell

#DontCallTheCops #Polizeigewalt #Polizeiproblem #AbolishThePolice #Krisen #antireport #Polizei

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Wenn Polizist*innen auf Menschen mit psychischer Erkrankung schießen......
#DontCallTheCops

"Ob der psychische Zustand von Oisín überhaupt Thema vor dem Einsatz war, beantworten die Hamburger Polizei und Innenbehörde auf Nachfrage nicht. Auch nicht, ob es Überlegungen gab, eine psychiatrische Fachkraft mit zum Einsatzort zu schicken. Oisín, bekleidet nur in Unterhose und Socken, trug einen selbstgebastelten Lendenschurz. Daraus hervor ragt ein langer schwarzer Griff, den die Polizei als Messer erkennt. Später kommt heraus, dass es ein Pfannenwender war.....

Auf dem Kopf soll Oisín einen Kochtopf getragen haben. Auf lautes Rufen und auf Pfefferspray habe der 34-Jährige nicht reagiert. Er sei plötzlich mit einem Messer in der Hand auf zwei Polizisten zugelaufen. Später können sich daran nicht alle erinnern. Fünf Schüsse treffen ihn - unter anderem an Lunge und Herz. ..."

tagesschau.de/inland/gesellsch…

#Polizeigewalt #Polizei #Polizeiproblem #Krise #Antireport

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Schon wieder ist ein Mensch in einer Polizei-Zelle unter "ungeklärten" Umständen gestorben.
"Vor wenigen Tagen in #Duisburg und jetzt auch in Hagen, einer weiteren Stadt im Ruhrgebiet: Auch hier gab die Polizei #Hagen gestern bekannt, einen Mann am Samstagmorgen leblos ins seiner Zelle gefunden zu haben."

perspektive-online.net/2023/08…

#Polizeigewalt #Polizei #AbolishThePolice #Antireport

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Mit Knie auf Kopf fixiert:

"Bei einer Farbaktion der Letzten Generation am Samstagmorgen hat ein Polizist der Bundespolizei einer minderjährigen Aktivistin sein Knie auf den Kopf gedrückt. Das zeigt ein Video, dass die Protestgruppe am Samstag auf Youtube veröffentlichte. Darauf ist zu erkennen, wie ein Beamter die junge Frau zu Boden bringt. Nachdem er sie mit dem Knie auf ihrem Kopf fixiert hat, sagt sie zweimal mit schwacher Stimme: »Könnten Sie bitte Ihr Knie von meinem Kopf nehmen.« 40 Sekunden lang bleibt der Polizist jedoch in dieser Position, dann bricht das Video ab...."

nd-aktuell.de/artikel/1180456.… via @ndaktuell

#Klimakrise #Protest #LetzteGeneration #Bundespolizei #Polizei #Polizeigewalt #Antireport

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Mörder statt Helfer – #Polizei tötet zwei Menschen innerhalb einer Woche

"Einsätze der #Polizei in psychischen Extremsituationen enden immer wieder tödlich. Während es die Aufgabe der Polizei sein sollte, solche Lagen auch ohne #Gewalt zu lösen, greift sie nicht selten zur äußersten Gewalt – scheinbar nach dem Motto: besser Kontrolle statt Deeskalation und Kommunikation.

Am Ostersamstag wurde in Nienburg, zwischen Hannover und Bremen gelegen, der 46-jährige Lamin Touray aus Gambia von der Polizei in einem Kugelfeuer von 8 Schüssen schlicht ermordet, nachdem er ihnen mit einem Messer in der Hand entgegengetreten war. Freunde des Ermordeten hatten den Notruf alarmiert, da sie sich Sorgen im Touray gemacht hatten. Er hatte sich seit Tagen in einem psychisch labilen Zustand befunden. Ein Video des Vorfalls zeigt, wie Touray nach den ersten sieben Schüssen kollabiert und zu Boden geht. Nach wenigen Sekunden folgt der finale Schuss.
(...)
Nur wenige Tage danach, am vergangenen Mittwoch 03.04., wurde ein 52-jähriger Obdachloser nahe der Dortmunder Reinoldikirche von der Polizei beschossen und verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Die Polizei wurde alarmiert, nachdem der Mann einen anderen Obdachlosen mit einer Eisenstange bedroht hatte."

perspektive-online.net/2024/04…

#Polizeigewalt #Antireport

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Initiative soll zu tödlicher Polizeigewalt schweigen #Mannheim

„»Hier gibt es nichts zu sehen, bitte gehen Sie weiter« steht derzeit auf der Webseite (initiative-2mai.de/) der »Initiative 2. Mai«. Die Soligruppe hatte sich anlässlich des tödlichen Polizeieinsatzes vom 2. Mai 2022 in Mannheim gegründet. Dabei starb der unter paranoider Schizophrenie leidende 47-jährige Ante P., nachdem ihn zwei Beamte am Marktplatz der Stadt zunächst mit Pfefferspray angegriffen und zu Boden gebracht hatten. Dort versetzte ihm einer der Polizisten vier Schläge gegen den Kopf und fixierte ihn mit dem Knie. Die Hände des Opfers waren dabei auf dem Rücken mit Handschellen gefesselt. Nach sechs Minuten in dieser bewegungslosen Bauchlage erstickte Ante P. oder starb an Herzversagen. Reanimationsmaßnahmen unterließen die Polizisten.

(…)

Zumindest mit der Kritik am tödlichen Einsatz vom 2. Mai 2022 soll nun Schluss sein: Benjamin Z., einer der beteiligten Beamten, droht der Initiative über seine Anwälte mit einer Unterlassungsklage.“

nd-aktuell.de/artikel/1184426.… via @matthimon

#Polizeigewalt #Repression #Polizei #AbolishThePolice #Antireport

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Todesfall Hans-Jürgen Rose: Nicht zuständig

Der Generalbundesanwalt hat es abgelehnt, Ermittlungen im Todesfall Hans Jürgen Rose aus Dessau aufzunehmen. Eine Strafanzeige der Familie Rose gegen Beamte des Dessauer Polizeireviers gab die Karlsruher Behörde nun an die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg in Sachsen-Anhalt ab.

Der damals 36-jährige Rose war im Dezember 1997 an schwersten inneren Verletzungen gestorben, unmittelbar nachdem er aus dem Polizeirevier Dessau entlassen worden war.

Die NGO Recherche Zentrum hatte nach jahrelangen Recherchen im März dieses Jahres Erkenntnisse präsentiert, die nahelegen, dass Rose nach einer Alkoholkontrolle durch Polizeibeamte auf dem Revier tödlich verletzt wurde.

Roses Familie und das Recherche Zentrum hatten daraufhin Anzeige wegen Mordes gegen vier Dessauer Polizeibeamte beim Generalbundesanwalt erstattet.

taz.de/Todesfall-Hans-Juergen-…

#Polizeiproblem #Polizei #Polizeigewalt #Antireport

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Was darf die Polizei? Was darf ich? Wie verhalten bei Polizeigewalt? #1312

Watching police activities and authoritarian developments. Rise up against facism and any kind of discrimination!

copwatchleipzig.home.blog/mate…

#Polizei #Polizeigewalt #Zine

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